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Am Ende der Straße fällt ein großes Gebäude mit einem geschwungenen, dicht begrünten Dach auf. Hier ist ein IT-Unternehmen ansässig, das unter anderem die Digitalisierung in Krankenhäusern voranbringen will. Für eine deutsche Webseite hat es aber nicht gereicht ... |
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Vor mir liegen die Alte und die Neue Altglienicker Brücke. | ![]() |
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Auf der anderen Seite des Teltowkanals bin ich schon auf dem Jakobsweg, welcher durch die Kleingartenanlage „Lunapark“ zum Korkedamm führt, der direkt am Ufer verläuft. Später geht es im Zickzack zur Semmelweisstraße. Der „offizielle“ Weg biegt links in die Wegedornstraße und führt dort, wo die Straße abbiegt, weiter geradeaus unter der Autobahn hindurch.
Man kann aber auch die Semmelweisstraße bis zum Park hinter der Straße „Am Glinigk“ weiterlaufen, auf einem schmalen Weg direkt am Kanalufer die Autobahn unterqueren und sich dahinter auf dem Weg parallel zur Autobahn gen Süden laufen.
Am Fuße der (mit 70 m fast als Berg zu bezeichnenden) Rudower Höhe treffen beide Wege wieder aufeinander.
Ab hier geht es parallel zur Autobahn auf dem „Berliner Mauerweg“. |
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Auf der Westseite der Autobahn sind vorwiegend Kleingärten, dahinter höchstens mal ein mittelprächtiges Wohnhaus. | ![]() |
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Auf den nächsten Metern liegt rechts vom Mauerweg der Südpark, der aber nur Gras und Bäume zu bieten hat.
Dahinter zeigt sich ein modernes Wohngebiet mit teilweise ausgefallenen Viergeschossern. |
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Der Jakobsweg schwenkt indes nach links und gleich wieder nach rechts und verläuft weiter auf einem Postenweg im ehemaligen Mauerstreifen. Auf der linken Seite sind Pferdekoppeln und dahinter Schönefelder Neubauten, auf der rechten Seite Weiden für Schafe, Ziegen und Hochlandrinder. Überall kann man jetzt, Anfang Juni, Jungtiere in den Herden entdecken. |
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Es geht nun vorbei am 86 m hohen „Dörferblick“, der den südwestlichsten Zipfel von Rudow belegt. Der schon 1958 entstandene Trümmerberg wurde nach dem Mauerbau auch als Westberliner Müllkippe benutzt, dann aber in den 1970er Jahren zum Naherholungsgebiet gemacht. Den Berg zu erklimmen lohnt sich, da man von dort einen guten Blick auf den Flughafen und die umliegenden Dörfer - und natürlich nach Berlin hinein hat.
Ich war schon mal oben, darum lasse ich den Berg aus - und verlaufe mich stattdessen. |
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Dort, wo die Stadtgrenze nach Norden abknickt, hätte ich einen Weg nehmen sollen, der direkt nach Großziethen führt. |
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Der Blick fällt immer wieder auf die Silhouette der Gropiusstadt. Der Architekt Walter Gropius (1883-1969), der sie entworfen hat, wollte eigentlich maximal Fünfgeschosser bauen und diese locker anordnen. Der Mauerbau brachte aber die Notwendigkeit, hier dichter und höher zu bauen, da eine Abwanderung der Westberliner ins Umland nicht mehr möglich war.
Das in der Mitte herausstechende Wohnhochhaus Ideal in der Fritz-Erler-Allee zählt mit 30 Wohnetagen und 89 Metern Höhe zu den höchsten Wohngebäuden Deutschlands. |
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Ins Blickfeld gerät bald die Müllkippe zwischen Großziethen und der Gropiusstadt. Wegen der guten Aussicht von der Spitze wird sie auch „Skypoint“ genannt oder wegen der dort installierten Solaranlagen ganz einfach „Solarberg“.
Der politisch im Osten liegende Berg ist Anfang der 1970er Jahre entstanden und zwar aus Westberliner Hausmüll, der über einen eigenen Grenzübergang angefahren und hier abgekippt wurde. Insgesamt etwa 4,5 Millionen Tonnen, was sich die DDR gut bezahlen ließ.
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In der Straße „Alt Großziethen“, die den Anger umspannt, kommt man an einem alten Schulgebäude vorbei, in dem sich jetzt der Hort der nahen Paul-Maar-Grundschule befindet. |
Nebenan befindet sich das moderne evangelische Gemeindezentrum und gegenüber auf dem Anger die alte Dorfkirche, umgeben von einem verwunschen aussehenden Friedhof. | ![]() |
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Die Feldsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert, was man ihr nicht ansieht, da der 1877 angebaute neugotische Turm aus roten Ziegelsteinen das Bauwerk dominiert. |
Ebenfalls auf dem Anger befindet sich ein Gebäude, das erst 2013 eröffnet wurde, aber den Namen „Alte Wache“ trägt. | ![]() |
Ein Stück weiter westlich trifft man auf ein im 19. Jahrhundert errichtetes Tagelöhnerhaus, in dem sich ein Trauzimmer, ein Sitzungsraum der Gemeinde und momentan auch ein Corona-Testzentrum befinden. In diesem Haus hat der Ortsbeirat von Großziethen seinen Sitz.
Auf der Tafel an der Tür erfährt man, dass dieses Haus in einer im 12./13. Jahrhundert für Kirchen und Klöster üblichen Bauweise (außen Feldsteine, innen Ziegel) errichtet wurde, die eine gute Wärmeisolierung bietet.
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Großziethen grenzt unmittelbar an den Berliner Ortsteil Lichtenrade. Vor der Grenze kommt man noch am „Ponyhof“ und am Restaurant „Zur märkischen Landfrau“ vorbei. | ![]() |
Der Jakobsweg schwenkt an der Stadtgrenze wieder nach links auf den Mauerweg, der um Lichtenrade herum führt, aber ich entschließe mich, quer durch den Ort zu laufen.
Ein kleines bisschen fehlt mir der Glaube daran, dass die Jakobspilger im Mittelalter dort gelaufen, wo hunderte Jahre später eine Mauer gebaut wurde. Die werden wohl eher durch die Dörfer gezogen sein, wo sie Essen, Herberge und eine Kirche gefunden haben.
Aber die Idee, den „neuen“ Jakobsweg auf den geschichtsträchtigen, am Trubel der Stadt vorbei im Grünen verlaufenden und überwiegend beschatteten Mauerweg zu legen, ist zweifellos gut.
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Hinter der Nahariyastraße, die nach der israelischen Partnerstadt von Tempelhof benannt ist, überquert man den gerade wasserlosen Lichtenrader Graben und kommt an einer kleinen Parkanlage vorbei. Gegenüber steht ein Neubaublock mit großen, halb verglasten Balkons.
An der Straße „Alt-Lichtenrade“ geht es dann nach links in Ortskern des alten Angerdorfes Lichtenrade. Hier stehen schöne alte Häuser und noch mehr, was des Pilgers Herz erfreut: Ein Gartenrestaurant in der alten Feuerwache (zusammen mit der Kita), eine sehenswerte Dorfkirche mit Resten eines Friedhofs und einen Dorfteich mit einer Parkanlage.
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Die schlichte Feldsteinkirche auf dem Anger wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Ein um 1660 angebauter Turm, musste 1810 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. | ![]() |
Auf dem Kirchhof, der längst nicht mehr für Bestattungen benutzt wird, stehen zwischen hohem Gras und Efeu noch einige alte Grabsteine. Zum Beispiel die der Familie Hoppe (oben links), die je einen Land- und Gastwirt hier bestattet hat. |
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Gleich hinter der Kirche befindet sich der Dorfteich, der auf einer Seite dicht mit Schilf bestanden und auf der anderen Seite von einer kleinen Parkanlage eingerahmt ist. | ![]() |
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Eine Besonderheit dieser Kirche ist schon mal die offene Tür. |
Bemerkenswert ist, dass hier Sonntags drei Heilige Messen und außerdem am Samstagabend eine Vorabend-Messe gehalten werden.
Und vermutlich nicht vor leeren Bankreihen.
Die Bezeichnung der auf dem Kirchengrundstück befindlichen Kita „Mini-Kids Salvator“ ist eine echte Alternative zum „Potsdamer Postkutscher“: Elterninitiativkindertagesstätte. |
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Am Bahnhof Lichtenrade wird gegenwärtig der beschrankte Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt, die abgetrennt von den Auto-Fahrspuren auch Fußgängerwege haben wird. Über der Unterführung wird dann ein neuer S-Bahnsteig gebaut, der von unten über Treppen und Fahrstühle zu erreichen sein wird. Bis es soweit ist, wird es noch eine Weile dauern. |
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Nach ein paar Schritten durch das Wäldchen am Ende der Prinzessinnenstraße ist man schon wieder auf dem Berliner Mauerweg, auf dem auch der Jakobsweg verläuft. |
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Nach ein paar Knicken ist dann der Blick freigegeben auf die drei Blöcke des Heizkraftwerks Lichterfelde der Vattenfall Wärme Berlin AG (oben links) mit ihren 158 Meter hohen Kaminen. Das Gaskraftwerk versorgt nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung 100.000 Haushalte mit Fernwärme. Die thermische Leistung beträgt 650 MW, die elektrische Leistung 432 MW.
Weit hinten am Horizont ist auch der 212 Meter hohe Fernmeldeturm Schäferberg zu sehen, der hinter Wannsee im Düppeler Forst steht. Er wurde 1954 in Betrieb genommen.
Die Hochhäuser (oben rechts) gehören zur Lichterfelder „Thermometersiedlung“, die so genannt wird, weil es hier die Celsius-, Fahrenheit- und Réaumurstraße gibt.
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Auf der Hälfte des Weges entlang der Marienfelder Grenze führt der Mauer- und damit auch der Jakobsweg über die B 101, die von Berlin bis nach Aue im Erzgebirge führt.
Der nächste Ort an der B 101 ist Großbeeren, bekannt durch die Schlacht im August 1813, in der General Bülow mit seinen preußisch-russischen Truppen die Franzosen und ihre sächsischen Verbündeten geschlagen hat.
Das hat Berlin vor einem erneuten Einzug Napoleons bewahrt. 100 Jahre später ist zur Erinnerung daran in Großbeeren ein Gedenkturm errichtet worden, der ein kleines Museum und eine Aussichtsplattform beherbergt.
Die Sachsen werden sich auch ohne Gedenkturm daran erinnern, denn Ihr Zusammengehen mit Napoleon hat ihnen beim Wiener Kongress die Lausitz gekostet.
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Teltow ist das offizielle Ende der Südroute des Jakobsweges. | ![]() |