Am Teltowkanal geht es nach links und dann geradeaus auf dem Mauerweg entlang des Kanals. |
Auf dem Mauerweg geht es bis zum Teltower Damm, der rechts über eine Kanalbrücke nach Zehlendorf führt. Von der Brücke kann man heute sogar mal ein paar Schiffe sehen. |
Der Weg führt durch die Badstraße zum Markt. An der Ecke Ritterstraße trifft man auf ein gut restauriertes altes Haus (oben links), auf dem Markt gleich auf zwei Rathausgebäude. |
Vor der St.-Andreas-Kirche kann man, wenn man er lateinischen Sprache mächtig ist, die Urkunde nachlesen, in der Teltow im Jahre 1265 erstmals erwähnt wurde. |
Nicht weit entfernt steht das Kriegerdenkmal mit dem auffälligen Bronze-Helm auf einem aufrecht stehenden Stein. Hier wird der Opfer der Kriege von 1813 bis 1815 gedacht. |
Aus der Innenstadt geht es von der Potsdamer Straße über den Striwitzweg oder schon durch die Jahnstraße, vorbei am Stadion des Teltower Fußballvereins 1913, zur Oderstraße. |
Die Straße führt direkt nach Kleinmachnow, wo man gleich rechts durch die Straße „Im Tal“ oder im weiteren Verlauf der Straße „Am Weinberg“ zum Zehlendorfer Damm gelangt. |
Der Zehlendorfer Damm führt über den Teltowkanal in den neueren Teil von Kleinmachnow und weiter in den Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Ich gehe nur auf die Brücke, um einen Blick auf den Teltowkanal, der gen Westen den Machnower See durchfließt, und die etwa 1300 m entfernte Machnower Schleuse (oben rechts) zu werfen.
Dann geht es vorbei am Haus des Kleinmachnower Kunstvereins „Die Brücke“ (oben links) auf der Südseite des Kanals weiter in den alten Ortskern von Kleinmachnow.
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Nahe der Dorfkirche steht eine Tafel mit alten Ansichten, die mit „100 Jahre Kleinmachnow, 1920-2020“ überschrieben ist. |
Kurz vor der Schleuse teilen sich Wasserwirtschaftler und Kleingärtner den Uferstreifen. Einer der Kleingärtner erzählt mir, dass auf der anderen Straßenseite, wo die Bäke das gleichnamige Naturschutzgebiet durchfließt, oft Wildschweine dicht an der Straße gesichtet werden. Ich brauche nicht lange suchen und habe schon ein Junges vor der Kamera, das genauso neugierig ist, wie ich. Und wir sind auch beide gleich schnell verschwunden, als die Mutter wutschnaubend aus dem Unterholz kommt, um ihr Junges zur Räson zu bringen. |
Am Stahnsdorfer Damm angekommen stolpert man erstmal über eine alte Straßenbahn, die man hier gar nicht vermutet hätte. Es ist ein Wagen der Linie 96, die von 1930 bis zum Mauerbau 1961 auf der Strecke Berlin Behrenstraße – Tempelhof – Lichterfelde-Ost – Seehof Teltow – Stahnsdorf – Machnower Schleuse verkehrte.
Der „Mitteleinstiegs-Triebwagen“, der hier steht, stammt aus dem Jahre 1927, kam aber erst nach einer technischen Überholung 1936 zum Einsatz. Er fuhr bis in die 1970er Jahre, kam später in die Hände der Berliner Eisenbahnfreunde und wurde 1996 hier aufgestellt. |
Die unter Denkmalschutz stehende Machnower Schleuse wurde 1906 zusammen mit dem Teltowkanal eingeweiht. Es ist eine Doppelschleuse, die aus 67 m langen und 10 m breiten Kammern mit Hubtoren besteht. 1940 wurde nördlich des Bauwerks die sogenannte Nordschleuse mit einer Kammer von 85 m x 12 m und Stemm- bzw. Klapptoren gebaut. Damit waren Schleusungen von 1000-Tonnen-Schiffen und entsprechend große Rüstungstransporte möglich. Albert Speer hat den Bau dieser zusätzlichen Schleuse veranlasst, um Druckkörper für U-Boote von Berlin-Tempelhof an die Nordsee schaffen zu können. |
Der Weg führt von der Schleuse nach Stahnsdorf und, wenn man der Ausschilderung folgen will, gleich rechts in die Bäkepromenade und dann durch ein Wäldchen zur Alten Potsdamer Landstraße. Man kann aber auch bis zum Kreisverkehr laufen und dort rechts abbiegen. |
Auf dem Weg über den Kreisverkehr, der nicht mal ein Umweg ist, kommt man an zwei guten Gaststätten und am „Schleusenimbiss“ vorbei, der Currywurst mit Pommes und andere leckere Sachen zu bieten hat. Ich verrate jetzt nicht, welchen Weg ich genommen habe, sondern nur, dass ich irgendwann auf der Alten Potsdamer Landstraße gelandet bin, wo sich angepriesener und ausgeschilderter Jakobsweg wieder treffen. |
Auf der anderen Straßenseite ist der Eingang zum Südwestkirchhof, auf den ich wirklich nur einen kurzen Blick werfen kann, denn eine richtige Besichtigung kann schon einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Der Friedhof wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts als einer von drei geplanten Zentralfriedhöfen von der Berliner Stadtsynode für deren Kirchengemeinden errichtet. Hier haben viele Prominente Berliner wie zum Beispiel Werner von Siemens und Heinrich Zille ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der zweite damals gebaute Zentralfriedhof ist der Ostkirchhof in Ahrensfelde, auf dem vor allem das Proletariat aus dem Berliner Osten seine Ruhestätte fand. Der dritte Zentralfriedhof in Mühlenbeck ist nicht realisiert worden. |
Der Jakobsweg führt über die Potsdamer Allee und dort wahlweise geradeaus durch die Bahnhofstraße (Internet-Variante) oder wie ausgeschildert etwas nach Westen versetzt durch die Heidestraße, die nur halbseitig bebaut ist. Die Wege treffen sich an einer Koppel, auf der sich normalerweise Esel beköstigen.
Ein Schild bittet darum, nicht zu füttern, denn „Esel benötigen karge Nahrung“. Man kann das auch andersrum sehen: wer sich mit karger Nahrung zufrieden gibt, ist ein Esel!
Wer nicht auf karge Nahrung setzt, muss sich aber wenigstens bewegen. Also weiter! |
Gleich hinter der Brücke taucht man ein in Güterfelde, dessen Silhouette von zwei ganz verschiedenen Türmen geprägt ist. |
Ein Denkmal hat man mir hier schon gesetzt: einen ausgelatschten Wanderschuh mit ein paar Blumen drin (oben). |
Die Seestraße trägt nicht zufällig diesen Namen, sondern führt tatsächlich zum Güterfelder Haussee und trifft direkt auf die Badestelle. Statt auf der Straße weiterzulaufen, kann man gleich hinter der Badestelle rechts durch den Wald etwas abkürzen. Auf einem der Wege jenseits des Sees läuft man dann gen Norden zur Potsdamer Straße und biegt dort links ab. |
Der Weg überquert die L79, die aus Ludwigsfelde kommend zur Autobahnabfahrt Potsdam-Drewitz führt und ziemlich frequentiert ist. Dahinter passiert der Weg einen Friedwald, in dem die „Bestattung in der Natur“ möglich ist. Danach verläuft der Weg im Zick-Zack und quert Wiesen, um dann wieder Waldstücke zu schneiden. Hier gibt es einige Rastplätze am Wegesrand und Abwechslung durch die Pferdekoppeln, an denen man vorbei kommt. |
Ein Stück des Weges führt genau nach Westen und stößt fast an die Autobahn, über die eine Brücke führt. Die ist zwar theoretisch befahrbar, aber die Wege, die darüber hinweg nach Drewitz bzw. Bergholz-Rehbrücke führen, sind doch eher was für Wanderer. Vor der Brücke biegt der Weg nach links ab und führt ziemlich direkt auf das Spinnerdorf Philippsthal zu. |
Philippsthal wurde 1754 unter dem Alten Fritz gegründet, um dort wie an anderen Orten Spinner anzusiedeln, die Deutschland von Textilimporten unabhängig machen sollten. Für die 50 Spinnerfamilien wurden 25 Doppelhäuser entlang der gerade durchs Dorf ziehenden Straße errichtet. Dieses Ensemble steht inzwischen unter Denkmalschutz. |
Es war eine schöne Tour, die abgesehen von der kurzen Stadtbesichtigung in Teltow und dem Weg entlang der dortigen Oderstraße fast ausschließlich durch die Natur und ein paar sehenswerte Dörfer führte. In der nächsten Woche werde ich von Saarmund aus weiter laufen und auch diese Etappe wird bis auf Beelitz am Ziel kaum größere Orte berühren. |
Via Imperii - Teltow-Saarmund |