Wie Rollstuhlfahrer vom Gleis 4, wo der Zug aus Schönefeld hält, zum Gleis 3 kommen, wo der Ausgang ist, bleibt mir ein Rätsel. Die Deutsche Bahn listet frecherweise bei der Bahnhofsbeschreibung einen Rollstuhl und schreibt unter „Ausstattung für Barrierefreiheit“: |
Bunte Kanten an den Treppenstufen helfen einem Rollstuhlfahrer nicht weiter! |
Noch vor dem Ortseingang tritt man in den Naturpark Nuthe-Nieplitz ein und ein paar Meter weiter geht es über einen der namengebenden Flüsse, die Nuthe, die bei Niedergörsdorf im Fläming entspringt und in Potsdam in die Havel mündet. Ein Stück weiter befand sich einst eine Mühle, weshalb die Straße, die nach Saarmund hinein führt, Mühlenstraße heißt. |
An der Überquerung eines Dükers sieht man an einer Trafostation eine Darstellung der ehemaligen Burg Sarmund. |
Auf dem Friedhof sieht man vor der Kapelle drei steinerne, von Soldatenfriedhöfen her bekannte Kreuze, die an hier bestattete unbekannte Gefallene des 2. Weltkrieges erinnern. |
Der Ort hat auch eine einladende Gaststätte, sogar geöffnet! |
Auf halber Strecke zwischen Kähnsdorf und Schlunkendorf ist auf der linken Seite ein großes Gelände eingezäunt und ein Erdwall verhindert den Blick auf das, was sich dort verbirgt. Der Wall hat auch über Jahre seine Berechtigung gehabt, denn im dortigen Quarzsandtagebau hat von 2005 bis 2010 ein „Müllbaron“ über 20.000 Tonnen Müll verbuddelt.
Jetzt ist ein Recyclingunternehmen dabei, den Müll wieder auszugraben, zu sortieren und sachgemäß zu entsorgen. Anschließend werden die Löcher wieder verfüllt. Den Aufwand von mehreren Millionen bezahlt der Steuerzahler, da der „Müllbaron“ offiziell pleite ist. |
Nicht übersehen habe ich das seltene Denkmal für die Kollektivierung: "Vom Ich zum Wir durch die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft im März 1960". |
Hier heißen alle Straßen „Schlunkendorfer Dorfstraße“, aber Wegweiser helfen, den Weg nach Beelitz zu finden. |
Wie das Schild am Gasthof zeigt, haben die hufeisenförmige Kanzel und die Glocke der Schlunkendorfer Kirche Aufnahme auf dem Wappen des Ortes gefunden.
So steht es zumindest bei Wikipedia.
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Die Bockwindmühle wurde 1792 errichtet, allerdings an einer anderen Stelle. Sie wurde bis 1950 regelmäßig genutzt, danach nur noch sporadisch und der Verfall setzte ein. |
Schaut man sich um, findet man auf dem benachbarten Grundstück noch zwei kleine Schwestern der Mühle. |
Am Ortseingang von Beelitz grüßt an der Trafostation eine Spargelkönigin und bald darauf ragen wie an vielen Stellen der Stadt große Spargelstangen aus dem Boden. |
Hier in Beelitz dreht sich (fast) alles um den Spargel. Selbst die Apotheke in der Berliner Straße nennt sich „Asparagus“, was der lateinische Name des edlen Gemüses ist. |
Im Innern zeigt sich, dass hier in jüngster Zeit Sanierungen stattgefunden haben. So ist zum Beispiel das Kreuzrippengewölbe tadellos restauriert, die Wände ringsum sind gestrichen und die hölzernen Einbauten sind in einem guten Zustand. Aber Wasser von unten und Kondenswasser an den Wänden sind ein permanentes Problem. Deshalb sind momentan die Wand- und Säulenfundamente zur Vorbereitung einer Vertikalabdichtung freigelegt. |
Die Kirchengemeinde hat sich bemüht, die Baustellen im Innenraum einerseits sichtbar zu lassen, aber andererseits hinter Tüchern zu verstecken, um die Kirche während der Sanierungsarbeiten nutzbar und für Besucher offen zu halten. Ein herzliches Dankeschön! |
In Beelitz Stadt ist das Bahnhofsgebäude glücklicherweise 2012 von der Stadt gekauft und aufwändig saniert bzw. wiederhergestellt worden, denn der Mittelteil war nach einem Brand fast völlig zerstört. Jetzt sind in dem Gebäude eine privat geführte Gaststätte, Wohnungen sowie Büros des Tourismusverbandes Nuthe-Nieplitztal. Fahrkarten gibt es am Automaten. |
Via Imperii - Saarmund-Beelitz |