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Unterwegs auf der Via del Estrecho / Via Augusta von Gibraltar nach Santiago | ![]() |
Tag 7 (Di, 19.11.2024) Unterwegs in Cádiz / 14,8 km
Heute war Ruhetag angesagt und der ging auch gleich mit Bummelei los. Ich war weit vor sechs wach, aber bin einfach mal liegen geblieben. Dann habe ich in meiner Schlafbox das Licht angemacht und das Smartphone gezückt, um weiter an meinem gestern wegen Eselsplauderei unvollendet geblieben Bericht zu schreiben. Das dauert immer länger als man denkt. Irgendwann nach acht bin ich schließlich raus, obwohl das Happy End noch nicht geschrieben war. Weil hier die Frage aufkam, was mit den Eseln passiert ist, als nach vier Monaten Granada erreicht war: Karin und ihr Mann haben sie dort einem Mann gegeben, der selbst Esel hat. Damit die beiden Damen gut ihren Ruhestand verleben können, überweisen sie jeden Monat Geld und besuchen sie auch gelegentlich. Karin war gerade da und hat sich davon überzeugt, dass es den beiden gut geht.
Es war schon bald um zehn, als ich nach einem ausgiebigen Frühstück meinen Stadtbummel begonnen habe - nicht mit einem festen Plan, sondern ein bisschen kreuz-und-quer. Auf alle Fälle wollte ich die Festungen an der Nordspitze der Stadt sehen, weshalb ich mich in diese Richtung bewegt habe. Dabei bin ich am Museum Cádiz vorbei gekommen und habe da mal kurz reingeschaut, zumal des kostenfrei war. Leider waren da viele Abteilungen gerade nicht zugänglich. Die Geschichte der Stadt hätte mich schon interessiert, denn Cádiz ist über 3000 Jahre alt und gibt als die älteste Stadt Westeuropas. Anschließend bin ich auf die östliche Uferpromenade, durch den Santa-Barbara-Park und vorbei an einer schön anzusehenden, aber leider nicht zugänglichen Festung. Dahinter kam dann aber bald der Zugang zum Castillo de San Sebastian und den noch dahinter im Meer liegenden Befestigungsanlagen rings um den Leuchtturm. Ich muss mich erst noch belesen, was da aus welcher Zeit stammt. Entgegen dem Uhrzeigersinn bin ich am Ufer entlang zur Kathedrale gekommen. Da ich ja keine Eile hatte, habe ich sie mir auch innen angeschaut (8 €, alte Leute zahlen nur 7 €). Im Audioguide habe ich erfahren, dass Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Bau begonnen wurde und dass dieser ausschließlich durch die Einkünfte des Amerikahandels finanziert wurde. Als dieser nach den Unabhängigkeitskriegen zusammenbrach, stockte der Bau. Nur durch Spenden reicher Bürger, die z. B. die Ausstattung der vielen ringsum liegenden Kapellen bezahlten, konnte der Bau fortgesetzt werden. Erst 1838 wurde die Kirche nach 160 Jahren Bauzeit eingeweiht. Ein durchgängiger Baustil ist da nicht zu erkennen, da der Geschmack während der Bauzeit immer wieder wechselte. Am eindrucksvollsten fand ich die Krypta mit ihrem flachen Gewölbe und den vielen Seitenkapellen. Die liegt übrigens unterhalb des Meeresspiegels. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass wirklich an der Kathedrale die Via Augusta vorbeiführt, bin ich auch noch in das Kathedralenmuseum. Die Ausstellungsstücke, viele Bilder und sakrale Gegenstände, haben mich nicht so sehr interessiert, aber das Haus als solches, das die Zerstörungen der Engländer und Holländer Ende des 16. Jahrhunderts überlebt hat. Außerdem haben die Steckdosen im Haus mein Interesse gefunden, da nach dem vielen Fotografieren das Smartphone aufgeladen werden musste. Dann bin ich ein Stück den blauen „Via Augusta“-Schildern gefolgt, aber bald auf die Hafenseite der Stadt gewechselt, da ich unbedingt noch die grandiose Schrägseilbrücke „Puente de la Constitución de 1812“ sehen wollte. Die wurde erst 2015 eröffnet, misst fast 3100 Meter und verbindet Cádiz mit Puerto Real, bis wo ich morgen möglichst kommen will. Leider ist das Überqueren der Brücke zu Fuß oder mit dem Fahrrad/Pferd verboten, sonst hätte ich diese als Abkürzung genommen. Nachdem ich endlos viele Bilder der Brücke gemacht habe, bin ich schnell wieder in Richtung Inselspitze gelaufen, um von dort ungehindert den Sonnenuntergang anschauen zu können. Der war schön, aber nicht spektakulär. Eindrucksvoller waren eigentlich die im Licht der untergehenden Sonne farbig leuchtenden Wolken über der Stadt. Das war der krönende Abschluss eines sehr schönen und interessanten Tages mit viel Sonne und überwiegend blauem Himmel. |
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Via del Estrecho / Via Augusta - Tag 7 | ![]() |
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