Der Jakobsweg durch Westbrandenburg (Teltow-Vehlen): Petzow |
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Petzow
Auf Petzower Seite der Brücke stoßen wir auf einen Kreisverkehr mit zwei Bushaltestellen, an denen die zwischen Potsdam und Werder verkehrenden Busse halten. Geradezu schauen wir auf eine Gaststätte mit großer Terrasse, in der man sich bei passendem Wetter die Wartezeit verkürzen kann, wenn man hier die Wanderung abbrechen will. Wir wollen aber weiter und nehmen am Kreisverkehr die erste, zum „Ressort Schwielowsee“ ausgeschilderte Ausfahrt und passieren auch schon nach wenigen hundert Metern auf einem straßenbegleitenden Fuß-/Radweg diese aus einem großen Hotel und vielen kleine Ferienhäusern bestehende Anlage, die ganz in Weiß gehalten ist und von der Straße bis runter zum Ufer des Schwielowsees reicht. Hinter der Anlage ist links ein Wäldchen und dann kommen auf beiden Seiten Grundstücke. Gleich hinter dem letzten Grundstück führt ein Wegweiser mit rotem Balken und der Zielangabe „Schlosspark Petzow“ nach links von der Straße weg auf einen Trampelpfad. Man muss hier die Augen offen halten, denn der Wegweiser ist von der gegenüber liegenden Straßenseite aus nicht so leicht zu erkennen. Der „Fontaneweg“ genannte Pfad führt an dem mit Schilf bestandenen Ufer des Schwielowsees entlang bis zum ehemaligen Schloss Petzow und dem dahinter liegenden Lenné-Park. Das rechter Hand liegende ehemalige Schloss wurde um 1820 erbaut und 1952 um einen Seitenflügel erweitert. Nach einer umfassenden Sanierung dient es nunmehr als Wohngebäude. An der Südostecke des Schlosses haben wir die Auswahl unter drei Wegen: links geht es zur Bootsanlegestelle, geradeaus auf dem Fontaneweg in den Park hinein und am Haussee vorbei und rechts entlang der Längsseite des Schlosses in die Zelterstraße und auf die Petzower Kirche zu. Wir schauen uns noch etwas im Schlosspark um, wo es ein paar gut erklärte Sehenswürdigkeiten gibt und nehmen dann den Weg durch ein früher zum Wirtschaftshof führendes Portal im Tudorstil. So kommen wir in die Zelterstraße, die uns an der „Fontane-Klause“ vorbei zur Fercher Straße führt, die hier einen Bogen um den Hügel mit der Dorfkirche macht. Diese Stelle ist sehr schwer einzusehen, weshalb man sich beim Überqueren der Straße vorsehen und beeilen sollte. Ein paar Meter den Hügel hinauf kommen wir am ehemaligen Spritzenhaus zu einer Wegkreuzung. Hier führt unser Weg eigentlich nach links und wieder den Hügel runter zur Bushaltestelle "Schlosspark". Wir machen aber noch schnell einen Abstecher zur Schinkelkirche, die nicht mehr für Gottesdienste, sondern nur noch für Kulturveranstaltungen genutzt wird. Im Sommer steht die 1841/42 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaute Petzower Dorfkirche jeden Tag für ein paar Stunden offen und kann kostenfrei besichtigt werden. Bald wird man in der Kirche auch einen Pilgerstempel bekommen. Für einen Euro kann außerdem den durch einen Jochbogen mit der Kirche verbundenen Kirchturm besteigen und den Blick über die Havelseen schweifen lassen. Nach der Kirchenbesichtigung oder -umrundung gehen wir zurück zum Spritzenhaus und nunmehr rechts den Berg hinunter. An der Straße angekommen, finden wir rechts einen großen Park- und Rastplatz, an dessen Rand diverse Karten und Hinweistafeln aufgestellt sind. Geradezu zweigt die Straße Zum Lindentor im spitzen Winkel von der Fercher Straße ab. Diese nehmen wir und ignorieren die scharf nach rechts abzweigende Straße Zum Inselparadies, die zu einem Imbiss und zu einem Ferienpark jenseits der durch die Bäume kaum zu sehenden Grellbucht führt. Die Straße Zum Lindentor wird zunächst rechts von Wohnbebauung und links von einem Wäldchen begleitet, hinter dem ein Wegweiser die Radfahrer nach links, hinunter zur Fercher Straße führt. Wir laufen weiter geradeaus, vorbei am „Zelterhaus“, einer kleinen Gedenkstätte für den 1832 verstorbenen Musikpädagogen Carl Friedrich Zelter, von dem man lange Zeit annahm, dass er 1758 in Petzow geboren wurde. Inzwischen gilt aber als sicher, dass sein Geburtsort Berlin war. Kurz vor der nicht mehr benutzten Buswendeschleife, auf welche die Straße zuläuft, führt links ein mit dem Straßenschild „Zu den Tongruben“ versehener Weg in den Wald, der sich aber bald lichtet. Das ist unser Weg, der uns nach Kammerode und weiter nach Kloster Lehnin führt. Wir bleiben auf diesem nach Südwesten gerichteten Weg, bis er nach etwa 2,2 km an einer asphaltierten Straße endet. Links neben uns schauen blaue und gelbe Rohre aus der Erde, die den Verlauf von Wasser- und Gasleitungen markieren. Hier haben wir die Grenze zwischen Petzow und Kammerode erreicht und gelangen so wieder auf das Gebiet der Gemeinde Schwielowsee. |
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Der Jakobsweg durch Westbrandenburg - Petzow | ![]() |