In Hohenreinkendorf stoßen wir zunächst auf ein paar historische Gebäude jüngeren Datums, wie sie hier in vielen Dörfern zu finden sind: |
Am Ortsausgang verlässt der gut ausgeschilderte Jakobsweg, auf dem wir uns befinden, die Hauptstraße (L271), verläuft etwa 1,5 km durch Felder und taucht dann in den Wald ein. |
Der nächste Ort, Heinrichshof, hat gleich zwei Besonderheiten zu bieten: einen Eintracht-Fan und eine Gaststätte. |
Der Weg führt lange in einer breiten Schneise durch den lichten Laubwald weiter nach Süden. Zwischendurch muss man mal über einen Elektrozaun klettern, der die Wildschweine davon abhalten soll, die Afrikanische Schweinepest einzuschleppen. Ein einzelnes Wildschwein, das hier gelangweilt spazieren geht, mag sich von solch einem kaum sichtbaren Zäunchen beeindruckt fühlen, aber eine ganze Rotte? |
Kurz vor Hohenfelde, wo eine Hochspannungsleitung kreuzt, wird man im 18.000 ha großen Landschaftsschutzgebiet „Nationalparkregion Unteres Odertal“ begrüßt. |
Vierraden war einst durch den Tabak zu einer wohlhabenden Stadt geworden, jetzt ist es ein Stadtteil von Schwedt und man kann nicht gerade von pulsierendem Leben sprechen. |
Das Tabakmuseum, in dem man bei dem einsetzenden Regen Unterschlupf hätte finden können, ist leider von Montag bis Mittwoch geschlossen. |
Die Stimmung ist fast auf Tiefststand, als wir gen Schwedt weiterziehen. Aber es soll noch schlimmer kommen, denn am Ortsausgang, wo ein breiter betonierter Weg zum Geradeauslaufen einlädt, hätten wir nach links abbiegen müssen. Ob da kein Schild war, oder ob wir es übersehen haben, wissen wir nicht und unseren Fehler erkennen wir erst an der Brücke über die B2. Zurückgehen liegt uns nicht, irgendwie wird man auch geradeaus nach Schwedt kommen. Das PCK ist ja schon zu sehen. Inzwischen regnet es so stark, dass keiner von uns beiden Smartphone oder Karte zücken will. Es geht blindlings weiter, bis der Zaun des PCK's das Weitergehen verhindert. Wir laufen links herum am Zaun entlang, in der Hoffnung, irgendwann auf die aus Schwedt ins Werk führende Straße zu treffen. |
Unter dem Vordach einer Imbissbude nehmen ich von meinem Weggefährten Abschied. Wir haben in Schwedt verschiedene Unterkünfte gebucht und wollen am nächsten Tag auf getrennten Wegen und zu verschiedenen Zeiten nach Angermünde weiterziehen. Es hat Spaß gemacht, zwei Tage miteinander zu laufen, mal in ein Gespräch vertieft und dann wieder eine Weile jeder für sich, so dass niemand dem anderen auf die Nerven geht. |
Während meiner Einkehr in einem China-Imbiss hat der Regen endlich nachgelassen, so dass ich nicht den kürzesten Weg zur Unterkunft nehmen muss, sondern noch eine Runde durch die Altstadt drehen kann. Hier gibt es rings um den Vierradener Platz ein paar gut restaurierte alte Gebäude wie die ehemalige Seifenfabrik (links oben), das Amtsgericht (mit einem Knast hintendran) und das Gasthaus Lindenhof an der bei diesem Wetter völlig verlassenen Vierradener Straße.
Vierraden verfolgt mich heute auf Schritt und Tritt ... Jetzt, da es nicht mehr so schüttet, schließe ich aber meinen Frieden mit diesem Ort, schließlich wurde dort am 13. August 1284 der Frieden zu Vierraden zwischen Pommern und der Mark Brandenburg geschlossen. |
Die schöne warme Unterkunft, die ich vorgefunden habe, das sich bessernde Wetter und das kühle Bier aus der Heimat lassen langsam gute Laune aufkommen. Morgen soll es nach Angermünde gehen. Eigentlich sind dafür zwei Etappen vorgesehen, ich will das aber gern an einem Tag schaffen. Da muss ich zeitig los, weshalb ich den Gaststättenbesuch nicht ausdehne, sondern mich bald (unter ständiger Beobachtung der Leute auf dem Theaterdach) in mein Quartier begebe. |
Via Imperii - Gartz-Schwedt |